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Sofortimplantat mit Sofortversorgung

Die Diagnose, dass ein Frontzahn nicht mehr erhalten werden kann, ist für viele Patienten schockierend. 
Sofern die Gesundheit im Mund es zulässt, müssen Patienten nicht mehr mit langen Wartezeiten, einer unschönen und lästigen Zahnlücke und mehreren Behandlungssitzungen rechnen. Auch herausnehmbare Prothesen für die Übergangszeit sind kein Thema mehr. 

Moderne, computerunterstützte Technik macht es möglich, dass Patienten die Praxis am Tag der Zahnentfernung noch mit einem perfekten, festsitzenden Provisorium auf einem Implantat verlassen. Wir erklären, wie und unter welchen Voraussetzungen das möglich ist.

Wann kann man ein Implantat nach einer Zahnentfernung setzen?

Auf dem klassischen Weg wird der Zahn entfernt und das Zahnfach zunächst ca. 3 Monate der Heilung überlassen. Das Zahnfleisch wächst rasch über die Wunde, darunter bildet sich neuer Knochen. Nach 3 Monaten ist der Heilungsprozess in der Regel so weit fortgeschritten, dass ein Implantat in den neu entwickelten Knochen gesetzt werden kann.

Wann kann man ein Implantat nach dem Setzen mit einer Krone versorgen?

Nach der herkömmlichen Implantation rechnet man im Unterkiefer ca. 2-3, im Oberkiefer 5-6 Monate, bis das Implantat vollständig im Knochen eingewachsen ist und mit Zahnersatz „belastet“ werden kann. 

Somit vergehen auf dem herkömmlichen Weg im Unterkiefer ca. 5-6, im Oberkiefer ca. 8-9 Monate, bis eine neu entstandene Lücke wieder festsitzend geschlossen ist. Sofern entsprechende Voraussetzungen gegeben sind, lässt sich dieser Zeitraum auf wenige Stunden verkürzen. 

In den Fällen unterscheidet man zwischen Sofortimplantat und Sofortbelastung. 

Was versteht man unter einem Sofortimplantat?

Unter einem Sofortimplantat versteht man, wenn man einen Zahn entfernt und in das entstandene Knochenfach in derselben Sitzung ein Implantat setzt ohne eine weitere Heilungsphase von 3 Monaten abzuwarten. 

Gerade im Frontzahnbereich, ist es aus ästhetischen Gründen wichtig, dass eine Zahnlücke schnell wieder geschlossen wird, da die Weichgewebe durch die Zähne und Wurzeln gestützt werden. Fehlt die Unterstützung durch eine passende Zahnform, gehen die Strukturen binnen weniger Tage verloren. Insbesondere das rote Dreieck zwischen den Zähnen, die sog. Interdentalpapille, geht verloren. Es entsteht ein ästhetischer Defekt, der nur mit großem Aufwand wieder rekonstruiert werden kann. Auch sind Nachbarzähne u. U. bestrebt, die Lücke durch ein Verschieben oder Kippen der Nachbarzähne zu verkleinern, ebenso kann sich der Kieferknochen bei Nichtbelastung zurückbilden.

Sind alle Faktoren für eine Sofortimplantation gegeben, streben wir eine solche im Frontzahnbereich heute immer an. 

Welche Faktoren müssen für ein Sofortimplantat gegeben sein?

Zunächst muss der Kieferknochen unbeschädigt und der Zahnhalteapparat frei von Entzündungen und Parodontitis sein. Zudem müssen die Wände des Knochenfaches vollständig erhalten sein, damit das Zahnimplantat genügend Halt findet und von allen Seiten aus Knochenwachstum ausgehen kann. Eine schonende Zahnentfernung ist hierbei absolute Voraussetzung.

 

Wie wird die Lücke bei einem Sofortimplantat geschlossen? 

Allein durch das Setzen des Implantates in derselben Sitzung der Zahnentfernung ist die Lücke noch nicht geschlossen. Lässt sich das Implantat ausreichend fest im Zahnfach des entfernten Zahnes verankern, besteht die Möglichkeit, sofort eine provisorische Krone anzufertigen und auf dem Implantat zu verankern. Man spricht dann von einer Sofortimplantation mit Sofortbelastung.

Die Stabilität des Implantates bei der Insertion wird bestimmt durch die Kraft bzw. das Drehmoment, die zum Einbringen in die Endposition erforderlich ist. Diese wird von dem Implantatmotor elektronisch in Ncm gemessen. Wird ein Wert von 35 Ncm überschritten, kann das Implantat sofort mit einer provisorischen Krone belastet werden. 

Ist die Stabilität deutlich geringer, muss die Lücke anders provisorisch versorgt werden und das Implantat zunächst ohne Belastung 5 Monate im Oberkiefer bzw. 3 Monate im Unterkiefer einheilen.

Sofern möglich, wird der entfernte Zahn um die Wurzel gekürzt und an den Nachbarzähnen mit Kunststoff eingeschient, alternativ kann ein Kunststoffzahn eingeklebt werden oder ein herausnehmbarer Zahnersatz (Valplast / Clearsplint) zum Einsatz kommen.

Was versteht man unter einer Sofortversorgung?

Erreicht das Implantat beim Eindrehen eine ausreichend hohe Stabilität, kann das Implantat sofort mit einer provisorischen Krone versorgt bzw. belastet werden. 

Hierzu wird aufgrund der im Vorfeld berechneten (navigierten) Implantatposition die Krone vorab hergestellt und dann nur noch im Mund angepasst. Alternativ wird die Implantatposition mit dem Scanner digital erfasst und binnen weniger Stunden ein Kunststoffprovisorium per PC designt und digital herausgefräst. Dieses Provisorium wird am selben, spätestens am Folgetag auf das neu gesetzte Implantat aufgeschraubt. 

Die Krone sollte dann im Hinblick auf harte Speisen für die ersten 1-2 Monate nicht absichtlich belastet werden, stellt aber einen ästhetisch wie funktionell vollwertigen Zahn dar. Nach Beendigung der Einheilphase, ggf. aber auch deutlich später wird dann das Provisorium nochmals gegen eine endgültige Krone ausgetauscht. 

Wie verläuft die Behandlung bei einem Sofortimplantat?

Zunächst prüfen wir in unserer Praxis, ob der Zahn wirklich entfernt werden muss oder ob es nicht doch eine Möglichkeit gibt, diesen zu erhalten und naturgetreu mit Komposit oder Keramik wieder aufzubauen oder mit Hilfe von mikroskopisch unterstützter Endodontie zu erhalten.

Sollten wir hier tatsächlich keine Chance sehen, erstellen wir für die Planung einen digitalen Abdruck und ein 3-dimensionales Röntgenbild (DVT). Mit einem digitalen Abdruck verabschieden wir das konventionelle Verfahren einer kompletten Abformung, bei der die Patienten nicht selten unter Würgereiz leiden mussten.

Insbesondere bei Unfällen erfolgt zumindest eine provisorische Wiederherstellung der Situation, damit die Implantation und Versorgung in Ruhe geplant werden kann und der Patient zu jeder Zeit optisch gut versorgt ist. 

Mit einem intraoralen 3D-Scanner z.B. Primescan von Sirona erhalten wir in weniger als einer Minute das originalgetreu simulierte Gebiss in dreidimensionaler Optik am Bildschirm und können anschließend über die Smop-Software die Position des Implantates exakt planen und optisch darstellen. Da diese Daten sofort zur Verfügung stehen, können wir auch den für das Sofortimplantat notwendigen Zahnersatz oder das Provisorium bei Bedarf sofort anfertigen. Das heißt,

in einem Termin kann das Sofortimplantat gesetzt und der schützende und bisstechnisch passende Zahnersatz aufgesetzt werden.

Wie muss ich mir die Produktion eines schnell erstellten Zahnersatzes vorstellen?

Es gibt zwei Möglichkeiten einen solchen Zahnersatz herzustellen. Entweder im Vorfeld über die digitale Planung oder direkt nach der Implantatsetzung über einen zusätzlichen Scan. Durch die digitale Implantatplanung wird die Position des Implantates sehr genau vorausberechnet. Im digitalen Verfahren kann hier vorab eine Krone hergestellt und direkt nach der Implantatsetzung aufgeschraubt werden. 

Alternativ wird die Implantatposition direkt nach dem Eingriff eingescannt. Hierzu wird ein sog. Scankörper auf das Implantat geschraubt, das der Scanner erkennt und hierüber die Implantatposition errechnet. 

Die Cerec-Software ermöglicht dann ein digitales Design der neuen Krone, das optimal auf die Ästhetik, die Nachbarzähne und das Weichgewebe abgestimmt ist. Die neue Konstruktion wird dann digital an die Primemill-Fräsmaschine von Sirona weitergeleitet, die aus einem industriell gefertigten Block in der passenden Farbe binnen 20-30 Minuten die neue provisorische Krone herausfräst. Nach einem händischen Feinschliff kann diese auf das Implantat gesetzt werden. 

Welche Voraussetzungen muss ein Zahnarzt für den Erfolg eines Sofortimplantates mitbringen?

Für das erfolgreiche Setzen eines Sofortimplantates bedarf es einer ausreichenden, langjährigen Erfahrung als Implantologe, der in der Lage ist, die ästhetischen Belange zu berücksichtigen. Zudem will auch der professionelle Umgang mit einem Intraoralscanner gelernt sein.

Nach über 20 jähriger Erfahrung mit erfolgreich gesetzten konventionellen Zahnimplantaten haben wir zahlreiche (über 50)  Sofortimplantationen erfolgreich durchgeführt. Es ist somit bei perfekter Planung im Vorfeld, jahrelanger persönlicher Erfahrung, fachgerechter Ausstattung und höchster Konzentration eine mittlerweile routinierte Aufgabe.

Wir freuen uns über die innovativen Möglichkeiten, die ein 3D-Scanner und ein fortschrittliches CAD/CAM-System wie das von CEREC uns zur Unterstützung bietet. Ein Provisorium, eine keramische Einzelzahnversorgung oder ein Sofortimplantat in einer Sitzung sind für Praxen mit entsprechender Ausstattung und Know-how heute keine Herausforderung mehr und können absolut minimalinvasiv umgesetzt werden.

Für unsere Patienten ist das eine sehr große Erleichterung. Würgereiz und eine dicke Backe gehören der Vergangenheit an.

Dr. Dirk Steinmann ist erfahrener Implantologe sowie Fachzahnarzt, Spezialist und Gutachter für Parodontologie. Er gründete die Fachpraxis am Frauenplatz im Herzen von München, die sich in wenigen Jahren erfolgreich zu einem Kompetenzzentrum der modernen Zahnheilkunde entwickelt hat. Mehr Infos